Papst macht Druck:
"EU schwächt die eigene Identität, wenn sie das Christentum ignoriert"
Quelle: Eu-Observer, 26.3.2007



Vor Europäischen Bischöfen, die sich über das Wochenende des 22.-24.März 2007 in Rom versammelt hatten sprach Papst Ratzinger, aka Benedikt XVI., anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung der Europäischen Grundlagenverträge.
Er kritisierte besonders das Bestreiten der "Existenz von absoluten und universalen Werten" und sieht hierin einen Widerspruch zum heutigen Europa, das eine Gemeinschaft von Werten sein wolle.
Papst Ratzinger stellte den Sinn einer Union infrage, die "die wahre Heiligkeit des menschlichen Seins nicht respektiere und vergesse, dass jede einzelne Person nach dem Bilde Gottes geschaffen sei".

Weiterhin meinte der Papst der katholischen Kirche, Europa stelle seine Identität infrage, wenn es sich nicht auf das Christentum beziehe.
Hintergrund dieses päpstlichen Interventionsversuches ist der Umstand, dass im letzten (gescheiterten) Versuch, der EU eine Verfassung zu geben, "Gott" nicht im Verfassungstext auftauchte. Stattdessen bezog sich der Verfassungsentwurf auf die lange Tradition abendländischer Werte, die bis in die Antike zurückreiche.
Der Entwurf war vom europäischen Verfassungsausschuss unter der Präsidentschaft des Franzosen Valerie Giscard-D'staing entstanden, der sich massiv gegen eine Vermischung von Staat und Kirche gewandt hatte. Für eine solche Vermischung sind besonders Spanien, Polen und Deutschland.

Die Papstrede kam nun gerade als sich die EU-Führer in Berlin versammelten, um den Geburtstag der EU zu feiern und die deutsche Kanzlerin Merkel eine Erklärung unterschrieb, die keine spezifischen Bezüge zu religiösen Werten im vereinten Europa herstellt.
Neben dem EU-Treffen in Berlin fand jedoch auch ein Treffen der Mitte-Rechts-Führer von Staaten und Regierungen einschließlich der deutschen Kanzlerin Merkel statt, die eine separate Erklärung beschlossen, die die "jüdisch-christlichen Wurzeln" wie auch die Kernpositionen der Christlichen Demokraten enthielt.

Auffällig noch, dass, ebenso wie bei der christlichen Propaganda des Deutschlandfunk-Intendanten Elitz, nun das Judentum zur Stärkung christlicher Machtpolitik vor den eigenen Karren gespannt wird.
Ein Schelm, der bei "christlicher Tradition" an die christlich-mittelalterlichen Juden-Pogrome denkt...