G-8
Wie die dpa vermeldet, wolle die Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G8-Gipfel
in Heiligendamm eine handlungsfähige Allianz im Kampf gegen den Klimawandel und
die Armut in der Welt schmieden.
Das klingt löblich. Sollten die Zehntausende, die gegen die sozialen Folgen der
sogenannten Globalisierung dieser Tage protestieren in der Bundeskanzlerin der
BRD ihre Sprecherin finden?
Warum wäre es dann nötig, zu protestieren?!
Oder ist der G8-Gipfel eine willkommene Gelegenheit, vom innerpolitischen
Debakel der Verarmung von etwa 7 Millionen Menschen (respektive deren Kindern)
abzulenken?
Schon hört man erste Stimmen, die die Armen dieser Welt untereinander ausspielen
möchten, nach dem Motto: sieht man nach Afrika, gehe es den Hartz-4-Menschen in
Deutschland doch noch ganz gut (so Frau Schäuble von der Welthungerhilfe).
Sicher: blickt man zum Mars, geht es auch den hungernden Kindern in Afrika noch
ganz gut - auf dem Mars hätten sie nicht einmal die Luft zum Atmen...
Also Schluss mit der Polemik:
Warum nicht die Prominenz in ihrem Gitterkäfig belassen, ein Schild
dranhängen auf dem steht "Füttern verboten!" und nach Hause gehen?
Weil die Globalisierungsgegner (darunter attac) einen Alternativgipfel
veranstalten, der sich wirklich mit den ökologischen und sozialen Schäden der
Globalisierung befasst. Es dürfte interessant sein, zu welchen Ergebnissen und Positionen man
dort kommen wird.