Gegen patentierte Milchkühe
Wie Greenpeace am 24.10.07 in einer Presseerklärung mitteilt, hat das
Europäische Patentamt in München (EPA) im Januar das Patent auf genmanipulierte
Milchkühe erteilt sowie auf ein bestimmtes konventionelles Zuchtverfahren (EP1330552). Die Einspruchsfrist ist nun abgelaufen.
Einspruch erhoben hatte Greenpeace zusammen mit dem Bundesverband deutscher
Milchviehhalter, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, dem Tierpark
Arche Warder, dem Gen-ethischen Netzwerk und der Entwicklungshilfeorganisation
Misereor.
Unterstützt wird deren Kritik durch die Bundestierärztekammer: "Bereits jetzt stoßen fast alle auf Hochleistung gezüchteten Nutztiere an ihre physiologischen Grenzen. Aus ethischen, aber auch aus Gründen des Tierschutzes und einer richtig verstandenen Tierzucht sollten Patente auf Tiere und ihre genetischen Anlagen nicht erteilt werden."
Der Gentechnik-Experte bei Greenpeace, Christoph Then, dazu: "Das Patentamt weitet Schritt für Schritt die Patentierbarkeit in Richtung normaler Pflanzen und Tiere aus. Brokkoli, Kühe und demnächst auch Schweine werden durch Patente zu Erfindungen erklärt. Die Politik darf dem nicht länger tatenlos zusehen, sondern muss das Patentamt in seine Schranken weisen."
Dabei passt diese Entwicklung doch in die allgemeine politische Landschaft: Wo Menschen als "Humankapital" ver- und gemietet werden können (Menschenleasing des sog. 2. Arbeitsmarktes) kann man wohl auch Tiere patentieren...