80% des Tropenholzes im Handel ist illegal
Ein am 18.3.08 veröffentlichter Greenpeace-Report
zeigt auf, dass bis zu 80 Prozent des Amazonasholzes illegal geschlagen wird.
Seit dem 17.3.2008 protestieren Greenpeace-Aktivisten im Hafen von Caen in
Frankreich gegen den Import von brasilianischem Tropenholz. Vier Aktivisten aus
Deutschland, Großbritannien, Italien und Chile kletterten auf die Entladekräne
des mit 16.000 Tonnen Tropenholz beladenen Frachters Galina III und verhindern
das Entladen.
Die Fracht der Galina III stammt von sechs brasilianischen Firmen, die in
Amazonas nachweislich illegal einschlagen und das Holz vom Hafen in Santarém
nach Europa exportieren.
"Die Zerstörung des brasilianischen Urwaldes beschleunigt den Klimawandel und
den Verlust der Artenvielfalt", sagt Corinna Hölzel, Urwaldexpertin von
Greenpeace. "Ein Fünftel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen entsteht
durch die Zerstörung der Urwälder. Durch den illegalen Holzeinschlag werden
zudem Gewalt und Korruption in Brasilien gefördert."
Knapp die Hälfte des im Amazonas geschlagenen Holzes geht nach Europa. Damit ist
Europa der weltweit größte Importeur von brasilianischem Tropenholz.
Bisher gibt es keine Kontrollen, ob die Importware aus legalen Quellen stammt.
Greenpeace fordert von der Europäischen Union, ihren wirtschaftlichen Einfluss
zu nutzen und ein Urwaldschutzgesetz zu verabschieden, das den Handel mit
illegalem Holz verhindert.